Mit ihren künstlerischen Arbeiten verbindet Stefanie Hering Kulturen

Ihre innovativen künstlerischen Editionen jenseits dessen, was eigentlich mit Ton und Porzellan machbar ist, brachten Stefanie Hering nicht nur Awards ein wie den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland oder den Gold Price der Internationalen Keramik-Biennale in Korea. Sie münden auch in Kunst-Projekte, die weltweit und über die Grenzen der Fachwelt hinaus für Furore sorgen. „Din Clay Ton“ beispielsweise, ein Dialogprojekt von Stefanie Hering und dem thailändischen Keramik- und Fotokünstler Wasinburee Supanichvoraparch, wurde vom Goethe-Institut Thailand als beispielhaft für den interkulturellen Austausch innerhalb der Kreativ-Industrie gefördert und in einer großen Werkschau in Bangkok ausgestellt. Weitere Stationen mit dem Goethe-Institut folgen. Die Ausstellung im renommierten Berliner Haus am Waldsee unterstreicht in ihrer spektakulären Inszenierung den experimentellen Ansatz, der Stefanie Herings Design- und Kunstobjekten innewohnt.

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Dinclayton Dinclayton

Gemeinsame Kulturtechniken

Asiatische Töpfertraditionen und -techniken führten Stefanie Hering 2018 für ein aufsehenerregendes Projekt in die thailändische Provinz Ratchabury. Dort gibt es nicht nur einen besonders stabilen Ton, aus dem sich auch voluminöse, großzügig dimensionierte Gefäße formen lassen, sondern auch Brennöfen, die hoch genug sind, um selbst mannshohe Vasen aufzunehmen. In Zusammenarbeit mit dem thailändischen Keramiker und Fotokünstler Wasinburee Supanichvoraparch gestaltete Stefanie Hering in der Manufaktur von Supanichvoraparchs Familie vor Ort eine Serie von fünfzehn Großgefäßen und mannshohen Vasen, die aus Ratchabury-Ton frei aufgebaut wurden. Wasinburee Supanichvoraparch begleitete deren Entstehung mit seiner Kamera (siehe oben).

Stefanie Hering arbeitete in Thailand gemeinsam mit örtlichen Kunsthandwerkern in traditionellen Techniken der Oberflächengestaltung, Glasierung und Bemalung.

Die Formen der Gefäße wirken auf den ersten Blick fremd und exotisch, doch reflektieren sie auch Themen, die Stefanie Hering seit Jahren begleiten und ebenso in den Designs ihrer Tafel-Collectionen auftauchen: Die Suche nach den Grenzen des mit dem vorliegenden Material Machbaren sowie Stabilitäts- und BalanceExperimente prägen auch Herings in Thailand entstandene Keramik-Arbeiten im großen Format.

AUSSTELLUNG HAUS AM WALDSEE AUSSTELLUNG HAUS AM WALDSEE

Im Dialog mit Räumen und Skulpturen

Das Berliner Haus am Waldsee nimmt nicht nur einen führenden Platz unter den Berliner Ausstellungshäusern für internationale zeitgenössische Kunst ein; es bietet vor allem Künstlern eine Plattform, die seit 1990 nach Berlin kamen und sich von dort einen internationalen Ruf erarbeiteten. Das Spektrum reicht von den bildenden Künsten über Design bis zur Architektur, so dass sich Stefanie Herings handgefertigte Porzellan-Objekte in einer spektakulären Werkschau perfekt in die lichten Räume der Villa aus den 1920er Jahren fügten.

Die mit großer Sorgfalt arrangierte Präsentation hob auf besondere Weise den künstlerischen Charakter hervor, der Stefanie Herings Speise-Porzellanen innewohnt, rückte aber vor allem auch ihre Kunstobjekte ins Blickfeld. Dabei ließen die offenen Durchblicke in den Garten die abstrakt anmutenden, und doch auch funktional einsetzbaren KunstObjekte in Biskuitporzellan in einen immer neuen, spannungsreichen Dialog mit dem Skulpturenpark eintreten, der das Haus am Waldsee umgibt.