Eine Selektion herausragender Einzelobjekte von Stefanie Hering
Icons – Ikonen: Diese Bezeichnung verdienen nicht nur viele Objekte aus den Speise-Collectionen von Hering Berlin, mit denen Designerin Stefanie Hering das Erscheinungsbild von Manufakturporzellan revolutionierte. ICONS hat Hering nun auch eine besondere Selektion von Werkstücken genannt, die das Korsett einer an ihre Funktion gebundenen Form abstreifen und dafür viel vom künstlerischen Denken der ausgebildeten Keramikmeisterin und auch von ihrem visionären Umgang mit dem Material Porzellan in sich tragen.
Shop ICONS
Diese Objekte sind Ikonen zeitgenössischer Porzellankultur
Denn seit Stefanie Hering Anfang der 1990er Jahren begann, sich dezidiert mit dem Werkstoff Porzellan zu beschäftigen, arbeitet die Künstlerin und Designerin nicht nur kontinuierlich an einer Weiterentwicklung der seit Jahrhunderten tradierten Handwerkstechniken in der Bearbeitung von Porzellan, sie lotet auch die Grenzen dieses Werkstoffs stets aufs Neue aus.
Schon die erstmals 1992 von ihr entwickelte Kumme, Form 604, die älteste Form im gesamten Portfolio, legt ein anschauliches Zeugnis für diesen Prozess ab: „Ich habe zunächst die Basisform entwickelt – eine Form, die so scharf ist, dass es knackt –, und dann geschaut: Was schafft diese Form? Wie weit kann ich damit gehen, ihr Strukturen einzuschreiben, bevor sie an Schärfe einbüßt? Und: Wie viel Substanz kann ich wegnehmen, bevor das Material seine Stabilität verliert?“
Gleich fünf Mal ist diese monolithische Form in Herings ICONS-Selektion vertreten: Mit einem Muster aus großen, kreisrunden Löchern, das die Stabilität des Porzellanscherbens bis an seine Grenzen ausreizt. Mit breiten Streifen, einem Netzdekor, Kringeln sowie schmalen Ringen, die alle – typisch für Stefanie Hering – weiß in weiß gehalten sind und ihren Reiz durch feinste Unterschiede in der Oberflächentextur entwickeln.
Alle diese Dekore entstehen allein durch eine per Hand ausgeführte, von Stefanie Hering in langen Experimenten entwickelten Methode: Teile der samtig zarten, als unglasiertes Biskuitporzellan verbleibenden Oberfläche werden durch eine Schellackauflage abgedeckt, frei gebliebene Segmente daraufhin vorsichtig ausgewaschen. Beim anschließenden Brand verglimmt der Schellack, zurück bleibt eine markante und doch dezente Musterung.
Genau dieses Design prägt auch einen Teil der extrem breitrandigen Schalen, Form 601, an denen sich beobachten lässt, welch unterschiedliche Wirkungen allein schon weiß in weiß gehaltene Streifen unterschiedlicher Breite entfalten können. Absolutes Meisterstück unter diesen Schalen ist wiederum ein der Lochmuster-Collection „Cielo“ zuzuordnendes Exemplar: Hier wurden mit einem Handbohrer feinste Löcher in den breiten Rand der Schale gestanzt. Sie sorgen nicht nur für ein raffiniertes Licht- und Schattenspiel, sondern loten wiederum die Stabilität des Materials bis an seine absoluten Grenzen aus.
Shop 'Form 601_020_00'
Die monolithischen Schalen der Form 602 schließlich reflektieren Stefanie Herings Experimente mit der Balance einer Form: Wie weit kann die Öffnung im Verhältnis zum Fuß auskragen, bevor das Objekt seine Standfestigkeit verliert? Die beiden ebenfalls in Schellack-Technik aufgebrachten Dekore – einmal Querstreifen, einmal versetzte Längsstreifen – unterstreichen den abstrakt-skulpturalen Charakter dieser eindrucksvollen Objekte.
Shop ‘Form 602_030_00’
Shop ‘Form 602_030_07’
Sämtliche Stücke der ICONS-Selektion werden unter Anleitung von Stefanie Hering nur von absoluten Meistern ihres Fachs gefertigt. Speziell von Hering ausgebildet, arbeiten sie seit Jahren und Jahrzehnten mit dem Werkstoff Porzellan.
Verbunden mit dem innovativen Gestaltungswillen, dem absoluten Form-Verständnis dem immerwährenden Dialog, den Stefanie Hering mit dem Material Porzellan führt, sind die ICONS nicht nur Marksteine in den Collectionen von Hering Berlin. Auch in der vielfältigen Geschichte des Porzellans sind Stefanie Herings ICONS echte Ikonen – und werden in den größten Designsammlungen weltweit entsprechend gewürdigt.