EVOLUTION | Die Entstehung einer neuen Form

Mit EVOLUTION entwirft Porzellan-Designerin Stefanie Hering die Form selber neu: Die jüngste Kollektion ihrer Manufaktur Hering Berlin bricht mit der tradierten Gestalt von Tellern, Schalen, Schüsseln und Schälchen und schreibt ihnen organische Strukturen ein. Diese erinnern an Blütenkelche, wuchernde Pilze oder Muscheln, je nach Interpretation.

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Den Ausschlag für diesen völlig neuen Weg der Servicegestaltung gab Drei-Sterne-Koch Christian Jürgens, mit dem Hering seit langen Jahren eng zusammenarbeitet. Jürgens fragte bei der Tischkultur-Expertin einen Coupeteller mit größerer Innenfläche an. Eine Herausforderung: Denn, so erklärt die Designerin und ausgebildete Keramik-Meisterin, „es wäre zu simpel, nur die Innenfläche zu vergrößern oder den ganzen Teller größer zu machen. So ein Objekt braucht eine eigene Linie, nicht nur ein neues Verhältnis von Spiegel und Fahne.“

Das Resultat ist nicht weniger als eine Neuerfindung des Tellers: Statt einer Rundung, die mit einer Kante in den Tellerrand übergeht, modellierte Hering diese Übergangszone mit schmaleren und breiteren, an Blütenblätter erinnernden Vertiefungen. Es brauchte ein Jahr Produktentwicklung, bis diese Grundidee in ein realisierbares, aber nur in reiner Handarbeit umsetzbares Designkonzept verdichtet war.

Insgesamt vier Objekte, jeweils in weiß sowie mit je vier Glasurfarben, hat Stefanie Hering bislang in dieser ungewöhnlichen Form- und Dekorgebung gestaltet: Neben dem Coupeteller gibt es eine flache Schale, bei der die Rippenstruktur bis unmittelbar an den Rand des Gefäßes reicht, außerdem eine Bowl mit plastisch geformtem, sich wie ein Handschmeichler anfühlendem Äußeren und ein Schälchen in Gestalt eines biomorphen Ovals.

Schon in der rein weißen Version wirken die EVOLUTION Elemente mit ihrem eleganten Spiel zwischen samtigem, in Biskuitporzellan gehaltenem Rand und schimmernd glasierter Innenfläche harmonisch und lebendig zugleich. Die ganze Raffinesse jedoch entfaltet das innovative Design, wenn die Innenfläche mit einer der vier von Stefanie Hering entwickelten mineralischen Farbglasuren überzogen ist. Dann heben sich die heller gebliebenen Rippen der Tellerwandung nicht nur plastisch, sondern auch optisch aus dem in Flaschengrün, Blau, Tiefschwarz oder Sandgold gehaltenen Fond heraus. Der Aufwand, um diesen Effekt zu erzielen, ist immens und nur per Handarbeit erreichbar. Anders ließe sich die Farbe nicht so auftragen, dass sie sich während des zweifachen Glasurbrands von den besonders erhabenen Stellen wieder zurückzieht.

Sowohl in der rein weißen wie auch in der farbig glasierten Version lassen sich diese Stücke ausgezeichnet mit anderen Hering Berlin Kollektionen kombinieren, sei es, weil die organischen Strukturen gut zum Stil diverser Dekore von Stefanie Hering passen oder weil die Farben der glasierten Partien in den Glasurflächen anderer Serien Entsprechungen finden.

Bei Tisch jedenfalls sind die Verwendungsmöglichkeiten von EVOLUTION immens:

„EVOLUTION hat etwas, das der Kulinarik sehr nahe ist“, so Stefanie Hering. „Diese Struktur, obwohl markant, fokussiert den Blick extrem auf das, was in der Mitte liegt.“ Entsprechend empfiehlt sie Speisen und Lebensmittel, die selbst eine eigenwillige Form aufweisen und in den Strukturen der Teller und Schalen nachklingen – Artischocken oder bizarr geformte Pilze zum Beispiel, Austern oder Miesmuscheln. Der Vielfalt der Interpretationen sind keine Grenzen gesetzt.

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Photographer – Volker Conradus
Location – Lok6
Art Direction – Hering Berlin: Maximillian Bellinghausen

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