Die Designs von Stefanie Hering sind einzigartig. Weil jedes die Spur der Hand trägt.

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Von den ersten Stadien eines Entwurfs bis zum endgültigen Finish ist jedes Objekt mit dem Stempel von Hering Berlin ein Resultat aufwendiger Prozesse der hohen Handwerkskunst. Um sie ausführen zu können, verfügen die Spezialisten der Thüringer Manufaktur Reichenbach, in denen die Porzellane hergestellt werden, und in der Glashütte Theresienthal, aus der die Glas-Collectionen stammen, über ein Wissen und Können, das über Jahrhunderte weitergegeben wurde. Dennoch bedarf es oft noch einer mehrjährigen Schulung durch Designer Stefanie Hering, bis die Porzellanexperten ihre Entwürfe perfekt umsetzen können. Denn Stefanie Hering, selbst ausgebildete Keramikerin mit Meisterbrief, sucht in allen ihren Entwürfen den unmittelbaren Dialog mit diesem kostbaren Material: um seine Schönheit perfekt zur Geltung zu bringen, sich aber auch an der Grenze dessen zu bewegen, was ihm an Formen und Dekormöglichkeiten entlockt werden kann.

Design development Design development

Design-Entwicklung ganz nah am Objekt

Die Entwicklung einer neuen Form oder einer ganzen Collection erfolgt bei Designer Stefanie Hering nie nur auf dem Papier. Selbst eine Meisterin im Umgang mit Porzellan, experimentiert Stefanie Hering unmittelbar mit dem Material und testet die Stabilität von Formen oder die Gestaltungsmöglichkeiten mit innovativen Glasurtechniken selbst aus. Durch diesen bei Hering Berlin ganz besonderen Prozess sind alle Designs nicht nur durch eine einzigartige Harmonie mit dem Material geprägt, sondern auch durch das Ausloten von Grenzen, wie es nur in einem handwerklichen Prozess, und nie allein am Reißbrett möglich ist.

Die Suche nach der perfekten Form

Auch die Funktion eines Objekts steht bei Stefanie Hering im Zentrum jeder Design-Überlegung. Egal ob es um die Größe von Vorlegeschalen geht, um Servierplatten mit hochgezogenen Rändern, über die nichts davon kollern kann, oder um den Neigungswinkel, den die Wandung einer Teeschale haben muss, um beim Trinken das perfekte Geschmackserlebnis zu erzielen: Immer ist der Formfindungsprozess von aufwendigen, praktischen Experimenten begleitet, der sich über viele Monate hinzieht.

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Am Anfang steht die Masse

Die Reise, während der aus einer Mixtur von Kaolin, Feldspat und Quarz – der Masse – Porzellanobjekte von erlesener Schönheit entstehen, beginnt in der Formerei. Hier wird mit Masse in verschiedenen Konsistenzen gearbeitet: Für die Dreherei, in der auf der Töpferscheibe Teller und Schalen entstehen, ist die Masse ton-artig fest, damit sie gut per Hand geformt werden kann. Für Gefäße und andere hohle Formen – von der Vase bis zur Teekanne –, muss die dann Schlicker genannte Masse dagegen verflüssigt werden.

Gefäße: Die große Kunst der hohlen Form

Für die schmalen oder voluminösen Vasen sowie die extravaganten Teekannen-Formen von Hering Berlin werden per Hand mehrteilige NegativFormen aus Gips angefertigt, die so zusammengefügt werden, dass keine Flüssigkeit entweichen kann. Dann wird in diese Formen verflüssigte Porzellanmasse eingegossen. Der Gips entzieht der Porzellanmasse das Wasser; das verdichtete Porzellan legt sich innen an der Gipsform an. Nach einer Ruheund Trocknungsphase wird die Gipsform vorsichtig geöffnet und das fragile Gefäß entnommen, an der Oberfläche von Hand bearbeitet und später gebrannt.

Von Form und Urform

Jede Gipsform, die von den Meistern in Reichenbach ebenso präzise wie aufwendig von Hand gefertigt wird, kann nur circa 40 Mal benutzt werden, da sie Wasser beim Trocknungsprozess annimmt. Dann muss mit Hilfe einer Urform aus Metall eine neue Gipsform angefertigt werden.

Stabilität: Ein schmaler Grat

Nach dem eigentlichen Formen werden die Porzellanobjekte noch weiterbearbeitet, beispielsweise bei Stefanie Herings Collection „Cielo“. Hier werden mit einem Bohrer oder Messer kleine oder größere Löcher in das geformte Porzellan gestanzt oder geschnitten – ein überaus heikles Unterfangen. Denn die Löcher reduzieren die Stabilität des fragilen, noch nicht gebrannten Porzellans. Sie anzubringen, ist eine handwerkliche Gratwanderung, für die es jahrelanger Erfahrung bedarf.

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Oberflächen: Die Chemie muss stimmen

Nicht nur in der Porzellan-Bearbeitung, auch in der Gestaltung seiner Oberflächen beschreitet Produktdesigner Stefanie Hering völlig neue Wege: Sie arbeitet, beispielsweise bei den Collectionen „Blue Silent“, „Silent Iron“ oder „Silent Brass“, mit erdig wirkenden Verlaufsglasuren, die speziell für diese Service kreiert wurden. Für die Linie „PalmHouse X“ setzt sie leuchtende Farben ein, die nicht nur auf glasiertem, sondern auch auf Biskuitporzellan zum Einsatz kommen. Und bei der Collection „Pulse“ schließlich entwickelte Stefanie Hering eine Dekormethode weiter, die auf dem traditionsreichen Schellack beruht.

Mit Schwamm und Schellack

Mit diesem ältesten Lack der Welt werden entsprechend der „Pulse“- Dekorvorgaben feine Partien des geformten, noch nicht gebrannten Porzellans abgedeckt – nicht abgedeckte Flächen anschließend per Hand behutsam ausgewaschen. Beim Brand löst sich der Schellack rückstandsfrei ab. Ergebnis ist ein raffiniertes Porzellanobjekt mit einer Oberfläche in zwei verschiedenen haptischen Qualitäten und unterschiedlicher Transparenz.

Biskuit: Porzellan Pur

Der Dialog mit dem Material, die Arbeit ganz nah an den Kernqualitäten von Porzellan, prägt das gesamte Schaffen von Designer Stefanie Hering, für das sie bereits den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland erhielt. Insofern ist es nur eine logische Konsequenz, dass der Einsatz von purem Biskuitporzellan als zentrales Markenzeichen ihres Labels Hering Berlin gilt: Porzellan in seiner ursprünglichsten, unverfälschten Form, nicht glasiert, sondern mit einer matten, sanften Oberfläche, die nach speziellen erfahren in den Meisterwerkstätten von Hering Berlin in Reichenbach bearbeitet ist. Was wirkt, als wäre es fragil und äußerst aufwendig zu reinigen, ist in Wirklichkeit dichter, härter, fester und bietet mehr Widerstand gegen Abrieb und Kratzer als glasiertes Porzellan. Durch den Brand bei 1400°C schließen sich alle Poren. Der Scherben verglast, keinerlei Schmutz kann mehr eindringen – was Biskuitporzellan von Hering Berlin für den Einsatz bei Speise-Servicen prädestiniert.

Im Farblabor: Alchemie der Schönheit

Um Porzellan mit einem Dekor zu versehen und farbig zu gestalten, braucht es, neben einer ruhigen Hand und einer jahrelangen Ausbildung, auch immenses Wissen: Viele Farben verändern durch den Brand ihr Aussehen vollkommen; und gerade bei Malen auf Biskuitporzellan ist nach einem einmal gesetzten Strich kaum noch eine Korrektur möglich. Die Kunsthandwerker, die in der Manufaktur Reichenbach die Entwürfe von Stefanie Hering ausführen, sind nicht nur Meister ihres Fachs, sie entwickeln auch im Schulterschluss mit der experimentierfreudigen Designerin immer neue Dekorvarianten undFarbzusammensetzungen in unzähligen Nuancen, beispielsweise für die innovative florale Collection „PalmHouse X“ oder die orientalisch inspirierte Collection „Alif“ (Foto).

Der Brand: Aus Masse wird Porzellan

Im Brennofen bekommen die Porzellanobjekte ihre Festigkeit und auch den blendend weißen Farbton, der gebranntes Porzellan von Hering Berlin auszeichnet. Neben den beiden üblichen Bränden, dem Glühbrand bei 980°C und dem Glattbrand bei 1400°C, während denen sämtliche Porzellanobjekte in der Größe um 17% schrumpfen, werden für die porzellane von Hering Berlin je nach Art und Farbigkeit des Dekors bis zu drei weitere Brände notwendig. Die speziellen, neu entwickelten Verlaufsglasuren für Collectionen wie „Silent Brass“, „Blue Silent“ oder „Silent Iron“ können, im Gegensatz zu den hitzeempfindlicheren, üblichen Glasuren, ebenfalls bei 1400 °C gebrannt werden. Diese hohe Temperatur macht sie besonders widerstandsfähig gegen Abrieb und Kratzer.

Handarbeit in jedem Schritt

Vom Drehen eines Tellers in der Formerei über die aufwendigen Dekorprozesse bis hin zum Finish der Porzellanobjekte nach dem Brand geschieht bei Hering Berlin alles in Handarbeit. Das beginnt beim Nachpolieren der Edelmetalloberflächen der Collectionen „Polite Gold“, „Polite Silver“ und „Polite Platinum“ und endet beim sorgfältigen Einschlichten der Stücke in die speziell für Hering Berlin entwickelten, besonders stoßsicheren Verpackungen. Die Spur der Hand begleitet den kompletten Entstehungsprozess eines Hering Berlin-Objekts vom Anfang bis zum Ende.

Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit

Porzellane von Hering Berlin werden unter Einhaltung extrem kurzer Wege in Werkstätten ausschließlich in Thüringen in Deutschland gefertigt. Die dort agierenden Porzellangestalter und Kunsthandwerker arbeiten ressourcenschonend und energieeffizient, nicht anders als viele Generationen von Porzellankünstlern vor ihnen. Für die Anfertigung von Hering BerlinObjekten werden auch junge Menschen in den einschlägigen KunsthandwerksBerufen ausgebildet – ein wichtiger Beitrag, um tradierte Kulturtechniken und Herstellungsverfahren zu erhalten, weiterzuentwickeln und somit zukunftsfähig zu machen.

Making of glass Making of glass

Ebenfalls handgefetigt: Die Glasserien von Hering Berlin

 

 

 

Auch die Glasserien „Domain“, „Source“ und „Groove“ sowie die „RayDance“-Lüster von Hering Berlin entstehen in einem traditionsreichen Manufakturbetrieb: der seit 1836 existierenden Glashütte Theresienthal. Die dortigen Glasbläser, Schleifer und Graveure setzen ihr uraltes, in langjährigen Prozessen erworbenes Können ein, um auch hier Gebrauchs- und Lichtobjekte entstehen zu lassen, in denen die jahrhundertealte Kunst manueller Glasherstellung ebenso spürbar ist wie die innovative Design-Handschrift von Stefanie Hering.

 

 

 

 

 

 

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